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Wer ist mein Nächster?

Datum:
28. Aug. 2024
Von:
Rainer Stuhlträger

Die Gottesdienste in den evanglischen Kirchen des letzten Wochenendes waren der Nächstenliebe gewidmet.

„Wenn ein Fremdling bei euch wohnt in eurem Lande, den sollt ihr nicht bedrücken. Er soll bei euch wohnen wie ein Einheimischer unter euch, und du sollst ihn lieben wie dich selbst; denn ihr seid auch Fremdlinge gewesen in Ägyptenland. Ich bin der Herr, euer Gott, so steht es im 3. Buch Mose.

Gott erinnert das Volk Israel an die Gewalt- und Ohnmachtserfahrung in Ägypten und fordert dieses nicht zu wiederholen.

Und Jesus antwortet in einer Diskussion über die Bedeutung und Auslegung der Tora, des Gesetzes der uden, was denn der Kern des Gesetzes Gottes sei: Das vornehmste Gebot vor allen Geboten ist das: »Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist ein einiger Gott; und du sollst Gott, deinen Herrn, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüte und von allen deinen Kräften.« Das ist das vornehmste Gebot. Und das andere ist ihm gleich: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Es ist kein anderes Gebot größer denn dieses. So steht es im Markusevangelium.

Aber fast alle Religionen und Philosophien kennen das Gebot der Nächstenliebe. So sagt beispielsweise Konfuzius: „Das ist ‚gegenseitige Rücksichtnahme‘ (shu). Was man mir nicht antun soll, will ich auch nicht anderen Menschen zufügen.“

Anglikanische Christen bezeichnen dieses seit ca. 1615 als „Goldene Regel“

Es scheint, dass Gott dieses universell den Menschen in aller Welt in allen Kulturen verkündet hat. „Es ist kein Gebot größer als dieses“. Damit ist alles gesagt. 

 

Alexander Sudahl 

Ev. Kirchengemeinde Wadern-Losheim