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Prüft alles und behalte das Gute

Bundestagswahl 2025 - Menschenwürde, Nächstenliebe, Zusammenhalt - für alle mit Herz und Verstand
Datum:
17. Feb. 2025
Von:
Rainer Stuhlträger

Aus dem 1. Brief des Apostel Paulus an die junge Gemeinde in Thessalonich ist die Jahreslosung 2025 entnommen: "Prüft alles und behalte das Gute" (1Thess.5, 21).
Das Wort des Paulus stellt seine junge Gemeinde auf eine harte Probe und Herausforderung. Im konkreten Leben steht jeder einzelne von uns in der Pflicht seine persönliche Entscheidung zu treffen. In unserem alltäglichen Leben verbleibt nicht immer die nötige Zeit alles genau zu prüfen,  zu vergleiche, das Gute jeweils herauszufinden und zu bewahren. Wir entscheiden normalerweise aus dem Schatz unserer Erfahrungen heraus. Was leitet mich und hilft in meiner Entscheidungsfindung bei wesentlichen Fragen? Was habe ich mir zu Eigen gemacht? Von was bin überzeugt und setzte mich dafür auch ein?
Als Christin bin ich geprägt von der Frohen Botschaft Jesu und den Geboten der Gottes- und Nächstenliebe. Ich bin geleitet von meinem Gewissen, das ein inneren Kompass ist, mich prüfen lässt, abwägt und zu einer hoffentlich rechten Entscheidung verhilft: „PRÜFT ALLES UND BEHALTE DAS GUTE!“

Wie stelle ich fest, was das Gute ist?
Das Gute für mich-für meine Familie? Das Gute für meine Arbeit mit und für Menschen in den Gemeinden? Das Gute für die Gesellschaft-die Schöpfung und die Welt? Momentan stehen wir in Zeiten von kriegerischen Auseinandersetzungen, Anfeindungen, zahlreichen irreführenden medialen Nachrichten, Klima-und Wirtschaftskrise, Zukunftsängsten, menschenverachtende Parolen und zweifelhafte politische Parteien, zunehmende Vereinsamung und manche Orientierungslosigkeit. Da ist es dringend nötig sich Zeit zu lassen und mit der christlichen Schablone zu prüfen und sich für das Gute einzusetzen; dort wo Menschen in Not geraten, ausgegrenzt, ausgebeutet, verachtet und unwürdig behandelt werden. Viele Menschen befürchten, dass unsere schwer erarbeitete Demokratie angegriffen und am Bröckeln ist.

Das Prüf-Maß bei all unseren Entscheidungen für das Gute ist die WÜRDE des Menschen ohne Ausnahme! Im Beschluss der Vollversammlung der deutschen Bischofskonferenz am 22. Februar 2024 steht:“ … die Menschenwürde ist der Glut- Kern des christlichen Menschenbildes und der Anker unserer Verfassungsordnung. Jeder Mensch besitzt eine unantastbare und unverfügbare Würde. Sie gründet in der Gottesebenbildlichkeit aller Menschen und ist die Basis der Menschenrechte. Ohne ein umfassendes Verständnis der Menschenwürde gibt es kein freiheitliches und gerechtes Zusammenleben.“

Das Gute zielt auf das Wohlergehen, der persönlichen Freiheit jedes Einzelnen. Das Gute orientiert sich an ein Miteinander und Füreinander, ein DASEIN mit und für die Menschen; für die Menschen, die mir begegnen, die mich nach Rat und Unterstützung bitten, denen ich zum Nächsten werde, wie einst der barmherzige Samariter. Oder mit der „Goldenen Regel“ ausgedrückt: „Alles, was ihr wollt, das euch die Menschen tun, tut auch ihnen ebenso.“(Mt.7, 12)…und mehr noch: Behandle alle so, wie Gott dich behandelt hat.
„Menschwürde, Nächstenliebe und Zusammenhalt kennt keine Ausnahme, sie gelten allen Menschen und macht eine Gesellschaft menschlich. Das ist unsere christliche wie demokratische Grundüberzeugung. Wir haben Verantwortung für das, was jetzt passiert“, betonte der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer am 27. Januar 2025, dem internationalen Gedenktag an die Opfer des Holocaust und an die Befreiung der Inhaftierten im Konzentrationslager Ausschwitz durch die Soldaten der Roten Armee vor 80 Jahren am 27.01.1945.

In wenigen Tagen sind wir zur Bundestagswahl aufgerufen: „Prüft alles und behalte das Gute!“… wählt das Gute und meidet das Böse! Die Bischofskonferenz schreibt weiter in ihrem Beschluss: „Wer Parteien wählt, die mindestens in Teilen vom Verfassungsschutz als „erwiesen rechtsextremistisch“ eingeschätzt werden, der stellt sich gegen die Grundwerte des menschlichen Zusammenlebens und der Demokratie in unserem Land.“- Prüft alles und behaltet das Gute!“

Barbara Jung, Gemeindereferentin – Pfarrei Hl. Geist –Losheim im „Pastoralen Raum Wadern“