"Mit dem Herzen eines Vaters "

Papst Franziskus, an dessen Abschied so viele Menschen Anteil genommen haben, hatte eine besondere persönliche Beziehung zum heiligen Josef. Vor 12 Jahren hatte es sich gefügt, dass er an dessen Fest (19.März) in sein Amt eingeführt wurde. Dem Heiligen, der umsichtig,verlässlich und mutig seine Familie, Maria und Jesus, beschützt hat, hat er auch eine besondere Schrift gewidmet, in der er ihn allen Christen nahebringt. Morgen, am 1. Mai, dem Tag der Arbeit, steht Josef ein zweites Mal im kirchlichen Kalender als "Heiliger Josef der Arbeiter ". Jesus selbst wird uns in der Bibel vorgestellt als der "Sohn des Zimmermanns " (Matthäus 13,55). Die Tätigkeit eines Zimmermanns damals umfasste alle Fertigkeiten, um Häuser zu bauen. Generationen von Christen haben großes Vertrauen und Verehrung zu diesem Heiligen der "kleinen Leute " gezeigt. Bekannt und beliebt ist bis heute die Josefswallfahrt in Merzig. Auch an anderen Orten im Kreis wurden dem Beschützer der Familien, dem "Schutzherrn der Kirche ", Kapellen errichtet, so zum Beispiel in 2 Ortsteilen von Wadern, Steinberg und Krettnich. Krettnich lädt alljährlich am 1. Mai zu Gottesdienst und Fest rund um seine Josefskapelle ein. Wer handwerklich begabt ist, wird auch heute noch bewundert und gerne um Hilfe gebeten. Seine Arbeit tun, um ein Stück Welt zu gestalten und den Menschen zu dienen, darin kann Josef auch heute Vorbild sein. Wir können vermuten, dass er für Jesus als Kind seinerseits Vorbild war durch die Art seines Vaterseins. Denn bei ihm muss der kleine Jesus erlebt haben, was einen guten Vater ausmacht. "Vater" im Sinne von "Papa ", so hat er Gott am liebsten angesprochen, und auch uns dazu eingeladen. Josef kann auch heute noch ein Vorbild für alle Väter sein, die ihren Kindern gute Väter sein wollen . Der 1.Mai, Tag der Arbeit, kann auch ein schöner Tag werden für alle Väter, die ihren Familien Zeit und Zuwendung, Aufmerksamkeit und Liebe schenken.
Stefan Sänger (Pfarrer in Wadern)