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Falsch abgebogen!?

Schild mit Pfeil zeigt in Richtung Himmel
Datum:
3. Dez. 2024
Von:
Rainer Stuhlträger


Es stimmt schon: Wenn wir etwas weiter im Leben gekommen sind, dann haben wir es mit den 
Lebensentscheidungen im Vergleich zu jüngeren Menschen leichter. Ich habe mich für eine 
bestimmte Ausbildung entschieden oder gerade den Arbeitgeber gewechselt und bin glücklicher 
geworden. In anderen Fällen müssen wir von jetzt auf gleich und aus dem Bauch heraus ebenso 
lebensentscheidende Optionen wählen. Nicht alle folgenreichen Entscheidungen trifft man nach 
reiflicher Überlegung oder umfangreichen Recherchen. 
Aber was, wenn sich im Nachhinein herausstellt, dass ich - so oder so - falsch entschieden habe? Die 
Bibel, verdeutlicht uns zumindest einen Teil der Lösung eher drastisch. In Luk 9, 62 nämlich mit 
diesen Worten: „Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das 
Reich Gottes.“ Oder etwa in Luk 17,32: „Und Lots Frau sah hinter sich und ward zur Salzsäule.“ Ich 
kann das für mich so interpretieren: Wer mit der Vergangenheit hadert, erreicht nicht, worauf es 
wirklich ankommt oder wird gar depressiv. 
Okay, soweit verstanden. Zurückschauen macht keinen Sinn, aber damit ist das Thema nicht 
unbedingt abschließend erledigt. Besonders wenn ich noch heute immer wieder mit den 
Konsequenzen meiner Entscheidung(en) zu kämpfen habe, indem ich die Folgen tagtäglich spüre.
Wie kann ich also mit meinen Entscheidungen besser leben? Ich kann mir klarmachen, dass ich die 
aktuellen negativen Folgen nicht bewusst herbeigeführt habe. Dass ich im Gegenteil der Meinung 
war, eine sinnvolle und nützliche Entscheidung zu treffen. Und nicht zuletzt, dass Menschen sich 
einfach irren können. Ich will ja nicht schon gleich eine schwerwiegende Anschlussentscheidung 
treffen, indem ich missachte, was direkt vor mir liegt, weil mein Ärger über eine falsche 
Autobahnausfahrt mich so sehr vom Fahren ablenkt, dass ich einen Unfall verursache - um ein 
moderneres Bild zu wählen. Hinzu kommt, dass ich durch die falsche Ausfahrt genauso gut eine 
schönere Sicht auf die Landschaft, die auf meinem Weg liegt, bekommen kann oder in dem Moment
gar eine Unfallstelle auf meiner Strecke umfahren habe. Vermeintliche Fehler und negative 
Entscheidungskonsequenzen können zum Gewinn werden, wenn ich meine Gedanken bewusst in 
eine andere Richtung lenke.


Anna Weinreich, Presbyterin evangelische Kirchengemeinde Mettlach-Per