Wieder ein deutliches Zeichen gesetzt für ein „buntes Hochwald“

Über 200  Menschen versammelten sich am Sonntag, den 26. Mai, auf dem Alten Markt in Losheim und demonstrierten für Demokratie und Freiheit sowie gegen Rechtsextremismus.

Das Bündnis für Demokratie „Der Hochwald bleibt bunt“ hat zum dritten Mal binnen weniger Wochen zu einer Kundgebung gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus so wie für eine offene und freie Gesellschaft aufgerufen. Nach Wadern und Weiskirchen waren jetzt rund 250 Menschen dem Aufruf auf dem Alten Markt in Losheim gefolgt. Mit Spruchbändern und kreativen Angeboten haben sie deutlich gemacht, wie wichtig es ist, für Demokratie einzustehen.

Auf einem weißen Laken an einem Bauzaun angebracht, konnte jeder, der wollte, seinen Handabdruck in bunter Farbe hinterlassen. Gegen Ende der Kundgebung war er mit bunten Abdrücken übersät und unterstrich so den Slogan der Veranstaltung „Der Hochwald bleibt bunt“.

In Wortbeiträgen und kulturellen Angeboten wurde dieses Ansinnen nochmals unterstrichen.

Liedermacher Alex Breidt und andere regionale Künstler sowie ein Projektchor, zusammengewürfelt aus Sängerinnen und Sängern verschiedener Organisationen, sorgten für einen ausgelassenen Protest, der in seiner Bestimmtheit dennoch unmissverständlich war.

Gemeindereferentin Dagmar Hack-Sezer sprach für den Pastoralen Raum über die Verlautbarungen der deutschen Bischofskonferenz und ihre klare Positionierung gegen Rassismus und Diskriminierung. Gefordert ist ein deutliches Bekenntnis zu Vielfalt und Demokratie.

Vor allem die Statements zweier Flüchtlinge aus Syrien bewegten die Zuhörer und Zuhörerinnen. Ein syrischer Migrant, der mittlerweile ein Beruf, Familie und ein Haus in Deutschland hat, sagte „Danke“ einer Familie, die ihn betreut hatte, und „Danke“ allen Menschen, die Ihn hier aufgenommen und begleitet haben. Er besitze mittlerweile auch die Deutsche Staatsbürgerschaft. Spontan schloss sich ein weiterer syrische Jugendlicher diesem „Danke“ an.

Auch Losheims Bürgermeister, Helmut Harth, ließ es sich nicht nehmen, auf der Kundgebung zu sprechen. Er zitierte Passagen aus dem Grundgesetz, das dieser Tage 75 Jahre alt wurde. „Für uns alle ist diese Errungenschaft eigentlich so selbstverständlich, dass wir gar nicht darüber nachdenken, dass es eigentlich nicht selbstverständlich und ganz normal ist, sondern etwas ganz Besonderes und extrem Wertvolles“, zeigte sich Harth nachdenklich.

Moderator Martin Hermann fasste am Ende der Veranstaltung eindrucksvoll zusammen: „Nazis werden nicht zu Demokraten, wenn sie demokratisch gewählt werden.“ Ein Blick in die 1930er-Jahre belege diese Aussage eindeutig.

Quelle: Bericht in der SZ vom 28.07.24
und Dagmar Hack-Selzer